Auf Initiative des Landes Tirol findet im Rahmen des Vorsitzes in der LH-Konferenz am 12. November unter der nunmehrigen Bezeichnung „ENERGIE.21“ eine Stabsübung in den Bundesländern zur Bewältigung einer Strommangellage statt.

Ausgangslage für die Übung ist eine länger andauernde Kälteperiode in Europa, in deren Folge es zu einer anhaltenden Strommangellage kommt, die Maßnahmen der Energielenkung in Österreich erfordert.

Das Land Steiermark nimmt aktiv, mit Mitgliedern des Energielenkungsbeirates und einer BLACKOUT Übung in St. Michael in Obersteiermark, an der Stabsübung teil.

Auf Bundesseite sind neben dem BMI auch das BMK und BMLV sowie APG und E-Control involviert.

Stellen sie sich vor, es ist alles dunkel. Aber nicht nur das Licht geht aus. Der Kühlschrank summt nicht mehr. Das Radio hört auf zu spielen. Die Heizung funktioniert nicht mehr. Handy und Festnetztelefon sind stumm. Züge bleiben stehen und Aufzüge stecken fest. Und das für Stunden, im absoluten Krisenfall für Tage. Undenkbar? Nein – leider nicht. Ein „Blackout“ – ein großflächiger, totaler Stromausfall – ist überall möglich. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: Wenn alle Bürgerinnen und Bürger einen kleinen Beitrag leisten, wie z.B. eine Woche autark leben zu können ohne einkaufen zu müssen, wäre Österreich für den Ernstfall gerüstet.

Zu Hause haben sollte man zu zumindest für eine Woche: Vorrat an Lebensmitteln und 2 Liter Wasser pro Person und Tag. Das wäre der Rat vom Zivilschutzverband Steiermark.

Bei einem Blackout handelt es sich nicht nur um einen (europaweiten) Stromausfall, sondern um den Kollaps fast aller Versorgungsinfrastrukturen. Telekommunikation (Handy, Festnetz, Internet), Verkehr und Logistik, Treibstoffversorgung, Wasserver- sowie Abwasserentsorgung, Finanzwesen, Produktion etc. sind davon betroffen. Während die Stromversorgung wahrscheinlich rasch wiederhergestellt werden könnte, würde der Wiederanlauf der Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern erheblich länger dauern.

„Die Blackout Vorsorge ist ein wichtiges Thema für uns alle: Denn wer auf ein Blackout vorbereitet ist, ist auf jede Krise gut vorbereitet. Ich danke dem steirischen Zivilschutzverband, der auch hier großartige Aufklärungsarbeit leistet. Mit dem neuen Leitfaden werden den Gemeinden umfassende Informationen zur Verfügung gestellt und die Bürgermeister dabei unterstützt, bestmöglich auf diesen Krisenfall vorbreitet zu sein. Das ist entscheidend, denn sie sind die ersten Ansprechpartner vor Ort“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

LH-Stv. Anton Lang ergänzt die europäische Lage. „Der Begriff Blackout wird fälschlicherweise oft auch im Zuge von lokalen Störungen verwendet, bei denen der Strom für wenige Stunden und nur in Teilen Österreichs ausfällt. Das ist aber ein normaler Stromausfall. Von einem Blackout spricht man erst dann, wenn es sich um einen länger andauernden und überregionalen Stromausfall handelt, der somit mehrere Bundesländer oder Länder betrifft. Transparente Informationen sind hier äußerst wichtig. Die professionelle Kooperation vom Zivilschutzverband Steiermark mit der Energie Steiermark und den Energienetzen Steiermark ist in diesem höchstsensiblen Bereich nur zu begrüßen. Es braucht jedoch auch die Mithilfe der Bevölkerung. Jeder einzelne von uns kann hier seinen Beitrag leisten, indem er sich für mögliche Stromausfälle bestmöglich rüstet, etwa durch das Anlegen der wichtigsten Vorräte.“

Auch Karl Fadinger, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Michael in Obersteiermark freut sich über diese Zusammenarbeit. Mit dieser Blackout Übung, bzw. Strommangellageübung, ist die Marktgemeinde auf jeden Fall besser auf einen zukünftigen Blackout vorbereitet. Die Gemeinde hat schon sehr viel für die wesentlichen gemeindeeigenen Infrastrukturen vorbereitet. So wurden für das Rüsthaus, wesentliche Punkte der Abwasserentsorgung, der Kläranlage, der Wasserversorgung und auch dem Christopherus Stützpunkt C17, eine Notstromversorgung eingerichtet, sodass diese wesentlichen Punkte auch in einem Blackout funktionieren. Gemeinderat Manuel Gößler hat hier einen wesentlichen Beitrag im Auftrag der Gemeinde dazu geleistet. Ein herzliches Danke dafür. Fadinger ist auch stolz, dies heute gemeinsam mit den ansässigen Einsatzorganisationen, dem Land Steiermark und dem Zivilschutzverband Steiermark präsentieren zu können.

Präsident Armin Forstner spricht vom Leitfaden für steirische Gemeinden. „Die Blackout-Vorsorge in der Gemeinde betrifft zwei wesentliche Ebenen. Die persönliche Vorsorge der Bevölkerung sowie die Sicherstellung der kommunalen Infrastrukturnotversorgung und sonstiger wichtiger Leistungen (Gesundheits- und Lebensmittelnotversorgung). Bei allen Betrachtungen geht es lediglich um eine Notversorgung („Überleben“) sowie um die Minimierung von Schäden.

Es gibt in der Bevölkerung viele falsche Erwartungen. Etwa, was die Leistungsfähigkeit der Gemeinde, die Hilfe von Dritten (z.B. Feuerwehren) oder von außerhalb (Bezirkshauptmannschaft, Land, Bundesheer etc.) in einem solchen Fall anbelangt. Im Fall eines Blackouts ist die Gemeinde beinahe auf sich allein gestellt. Eine Hilfe von außerhalb ist kaum zu erwarten. Alles, was nicht vorgesorgt wurde, kann im Anlassfall nicht ersetzt werden. Eine Blackout-Vorsorge und die Bewältigung dieser ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Entscheidend ist eine ganzheitliche Betrachtung und nicht die Optimierung von Einzelbereichen. Jede Verbesserungsmaßnahme zum derzeitigen Stand stellt bereits einen Erfolg dar. Viele kleine Schritte führen zum Ziel. Für die Bevölkerung soll folgendes erreicht werden: Wir wollen aufklären, keine Panik erzeugen und zur Prävention für die Bevölkerung Informationen zur Verfügung stellen.“

Alles zum Thema Blackout ist beim Zivilschutzverband Steiermark downloadbar: https://www.zivilschutz.steiermark.at/blackout

Unser Motto: „Vorbeugen, damit nichts passiert - Vorbereitet sein, sollte etwas passieren!“ -Zivilschutzverband Steiermark-

„Es ist nicht unsere Aufgabe, die Zukunft vorherzusagen, aber es ist unsere Aufgabe, darauf vorbereitet zu sein.“         -Perikles-

 

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Video St. Michael Foto

 

 

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Fotos und Text: Zivilschutzverband Steiermark

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